Weiterbildung im Service
Zusatzqualifikationen & Weiterbildungen
Lehrlingsausbildner, Diplomsommelier & mehr: Wie man im Serviceberuf durch Zusatzausbildungen und ein klares Wertesystem an Profil gewinnt.
Restaurant & Service: Worauf es ankommt
Zoran Babic ist Oberkellner im Weißen Rössl am Wolfgangsee. Seit 22 Jahren arbeitet er mittlerweile im Betrieb und ist nicht nur für das Hauben-gekrönte Restaurant Kaiserterrasse und den Weinkeller verantwortlich. Als Oberkellner und Lehrlingsausbildner ist er zugleich auch Führungskraft – und damit auch für die Einstellung von Mitarbeiter:innen zuständig.
Worauf achtet er bei Bewerbungsgesprächen besonders? Warum sollte man sich in diesem Beruf stetig weiterbilden? Und: Welche Zusatzausbildung hat er selbst erst vor kurzer Zeit abgeschlossen?
Wir haben mit dem Gastro-Profi gesprochen.
Eigenschaften & Werte
Für Zoran Babic geht es bei Bewerbungsgesprächen mit potenziellen Mitarbeiter:innen um mehr als nur das Abfragen ihrer Kompetenznachweise. „In unserem Beruf muss man auf verschiedenen Ebenen kommunizieren. Eine gute fachliche Ausbildung ist wichtig, natürlich. Aber auch auf menschlicher Ebene muss es passen.“
Mindestens gleichbedeutend mit der grundsätzlichen Fachkompetenz sieht Babic deswegen soziale Fähigkeiten: „In unserem Betrieb und im Beruf als Restaurantfachkraft müssen gewisse Werte gelebt werden. Das ist mir bei Lehrlingen oder zukünftigen Mitarbeiter:innen extrem wichtig.“
Diese 5 Eigenschaften sind für Zoran Babic unabdingbar:
- Offenheit
- Hilfsbereitschaft bzw. Teamgeist
- Freundlichkeit
- Flexibilität
- Und nicht zuletzt: der Wille zum Lernen
Warum sollte man sich weiterbilden?
„Der Kellner-Beruf ist für mich immer noch der schönste Beruf der Welt“, sagt Babic. Doch auch hier heißt es: dranbleiben. Denn, so der erfahrene Oberkellner: „Jede Zusatzqualifikation ist eine weitere Stufe im Leben eines Kellners. Und man solle nach Möglichkeit so viele Stufen wie möglich nehmen.“
Nicht nur stärkt das neu erlernte Know-how das Selbstbewusstsein. Auch die Qualität im Service des Betriebes wird durch besser ausgebildetes Personal gehoben. Das wiederum wirkt sich auf die Gäste-Zufriedenheit aus. Und das, so Babic, sei oberstes Ziel und größte Herausforderung zugleich. „Denn: Sind die Gäste zufrieden, dann sind wir es auch.“
Warum sollten Betriebe Weiterbildungen ermöglichen?
Motivation ist alles – auch im Beruf von Zoran Babic. Als Oberkellner und Lehrlingsausbildner weiß er, wie wichtig es ist, dass seine Mitarbeiter:innen mit Freude, Ambition und Humor dabei sind.
Neben Trinkgeld und anerkennenden Worten ist es vor allem eines, das junge wie auch erfahrene Service-Kräfte motiviert: die Erweiterung des Aufgabenbereichs. „Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Je mehr man den Männern und Frauen Vertrauen schenkt, ihnen etwas zutraut und ihren Aufgabenbereich erweitert, desto motivierter werden sie.“ Zusatzqualifikationen und Weiterbildungen können insofern einen wichtigen Schritt darstellen.
Welche Zusatzqualifikationen gibt es?
Es gibt viele Möglichkeiten, sich im Gastronomiebereich weiterzubilden. Für Restaurantfachkräfte ist die Sommelier-Ausbildung wohl die attraktivste Form der Zusatzqualifikation.
Als Sommelier/Sommelière steht man dem Gast als Expert:in bei der Wahl von Getränken und Speisen zur Seite. Dabei spielt nicht nur der persönliche Geschmack des Gastes eine Rolle. Auch die Kombination des Getränkes mit bestimmten Speisen und umgekehrt ist ein bedeutender Faktor. Der Genuss steht dabei klar im Vordergrund.
„Es gibt so gut wie für alle Getränke und Lebensmittel eine Sommelier-Ausbildung – und jede davon ist abwechslungsreich und spannend“, weiß Babic aus Erfahrung.
Hier ein Überblick:
- Wein-Sommelier/-Sommelière
- Sparkling-Wine-Sommelier/-Sommelière
- Edelbrand-Sommelier/-Sommelière
- Bier-Sommelier/-Sommelière
- Kaffee-Sommelier/-Sommelière
- Käse-Sommelier/-Sommelière
- Fleisch-Sommelier/-Sommelière
- Fisch-Sommelier/-Sommelière
- Wasser-Sommelier/-Sommelière
- Sake-Sommelier/-Sommelière
- Gewürz-Sommelier/-Sommelière
Zoran Babic selbst ist Weinsommelier und hat sich in der Zeit der Corona-Pandemie auch noch zum Edelbrand- und Sparkling-Wine-Sommelier ausbilden lassen. „Ja, auch in meinem Alter ist Weiterbildung immer noch wichtig und macht Spaß“, schmunzelt der 50-Jährige.
Als Lehrlingsausbildner liegt ihm die Arbeit mit den jungen Menschen besonders am Herzen. „Ich finde, auch wenn es mal Anfangsschwierigkeiten gibt – jeder hat eine Chance verdient. Die größte Freude für mich ist es, wenn Lehrlinge wieder einmal auf Besuch kommen, und ich sehe, was aus ihnen geworden ist. Da sind dann große Sommeliers dabei, viele haben eine tolle Karriere gemacht. Und das ist das Schönste: zu sehen, dass ich mit meiner Arbeit und wir in diesem Betrieb den Grundstein für diese Erfolge legen konnten.“
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