Frauenpower im Hotel- und Gastgewerbe
Wie sich Frauen eine Männerdomäne zurückerobern
Das Hotel- und Gastgewerbe spielt nicht nur eine zentrale wirtschaftliche Rolle – es ist auch ganz eindeutig eine „Frauenbranche“: Die Zahlen der Frauen, die in der Hotellerie und Gastronomie arbeiten, verzeichnen ein stetes Wachstum. Egal, ob an der Rezeption, im Housekeeping, im Service oder in der Küche: Starke Ladies zeigen den Männern, was sie auf dem Kasten haben!
Und dennoch: Wenn man sich die Führungsetage ansieht, wird schnell klar – in vielen Bereichen ist die Hotellerie und Gastronomie noch immer eine Männerdomäne. Warum ist das so? Und wie schaffen es Frauen dennoch vermehrt, die Branche aufzumischen? Diesen Fragen geht HOGASTJOB heute nach!
Starten wir mit ein paar Zahlen und Fakten …
Wie hat sich die Branche in den letzten zehn Jahren entwickelt? Und wohin geht die Tendenz? Laut Beschäftigungsstatistik der WKO wächst der Frauenanteil immer weiter:
In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Frauen in der Hotellerie von 59.067 (2010) auf 66.214 (2019). In der Gastronomie zeigt sich ein ähnliches Bild. Hier verzeichneten die Ladies einen zahlenmäßigen Anstieg von 75.671 (2010) auf 87.516 (2019). Damit haben Frauen prozentual gesehen deutlich die Nase vorne, wie auch die folgenden Diagramme zeigen:
Was es braucht, um in der Hotellerie und Gastronomie erfolgreich zu sein
Eines vorweg: Frauen müssen nicht unbedingt „männliche“ Charaktereigenschaften annehmen, um erfolgreich zu sein. Sie haben ihre ganz eigenen Qualitäten, mit denen sie in Führungspositionen punkten. Ihnen wird beispielsweise nachgesagt, sie seien kommunikationsstärker, einfühlsamer und hätten ein besseres Auge für Details. All das sind Eigenschaften, die im personenorientierten Dienstleistungssektor eine zentrale Relevanz haben.
So groß sind die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Chefs aber eigentlich gar nicht. Also stellt sich die Frage, warum es nach wie vor weniger Frauen in leitenden Funktionen gibt. Vielleicht liegt die Antwort darin begründet, dass noch immer zu sehr an klischeehaften Rollenbildern festgehalten wird. „Männer bringen das Geld nach Hause, und Frauen kümmern sich um die Kinder“ ... Diese Ansichtsweise sorgt dafür, dass Frauen im Arbeitsleben zurückstecken müssen.
Hinzu kommt, dass ein beruflicher Aufstieg nicht von ungefähr kommt. Wer die Karriereleiter bis ganz nach oben hochkraxelt, zahlt häufig einen gewissen Preis für diesen Erfolg. Die Arbeit in der Hotellerie und Gastronomie ist in der Tat oft fordernd. 12- bis 16-Stunden-Tage, Arbeit an Feiertagen oder am Wochenende … Da kann die Freizeit (und die Familienzeit) schon mal etwas auf der Strecke bleiben. Man kann es daher keiner Frau verdenken, wenn sie andere Prioritäten und Zukunftsvorstellungen hat.
Im Hotel- und Gastgewerbe tätig zu sein, bringt andererseits mindestens ebenso viele schöne Seiten mit sich und kann unglaublich erfüllend sein. Und wer viel Liebe zum Beruf, Leistungsbereitschaft und Kompetenz an den Tag legt, hat gute Karten. Die Branche bietet Frauen vergleichsweise bessere Chancen, aufzusteigen oder sich erfolgreich selbstständig zu machen, als dies in anderen Bereichen der Fall ist. Das sind doch gute Aussichten!
Eine Branche, der noch ein bisschen die weibliche Hand fehlt
Der Hotellerie und Gastronomie wird häufig unterstellt, nicht familienfreundlich zu sein. Dass in dieser Hinsicht in manchen Betrieben noch Nachholbedarf herrscht, ist unbestritten. Eines steht allerdings auch fest: Frauen in Führungspositionen, die bestehende Strukturen hinterfragen, neue Schwerpunkte setzen und staubige Standards abschaffen – die verleihen der Branche neuen Glanz!
Wer könnte besser für tiefschürfende und entscheidende Veränderungen sorgen als Frauen selbst, indem sie endlich das Zepter in die Hand nehmen und die Chef-Positionen erobern? Zusätzliche Kinderbetreuungsmöglichkeiten? Bessere Optionen in Sachen Teilzeitarbeit? Je mehr weibliche Entscheidungsträger es gibt, desto besser stehen die Chancen für echten Fortschritt in dieser Hinsicht.
Dabei geht es nicht darum, die Männer aus der Verantwortung zu nehmen. Und auch nicht darum, sie aus ihren Positionen zu verdrängen. Vielmehr sollte uns allen daran gelegen sein, dass das bestehende Ungleichgewicht irgendwann der Vergangenheit angehört. Je früher, desto besser! Denn schließlich stehen die Frauen den Männer in Sachen Talent, Engagement und Wissen in nichts nach.
Also Ladies, Ärmel hochkrempeln! Es ist an der Zeit, der Welt zu zeigen, wer in der Gastro die Hosen anhat – und das nicht nur zahlenmäßig! #goforit
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